Das Wesentliche über das Weinglas
Die Form des Weinglases ist entscheidend dafür, wie sich die Aromen und der Geschmack
des Weins entfalten und wie sie auf die Zunge und den Gaumen treffen.
Es gibt eine große Vielfalt an Formen.
Auch sind die Hersteller/Verkäufer nicht ganz unbeteiligt an der wachsenden Anzahl Gläserformen....
5, 3 oder doch nur eins?
Starten wir mit der richtigen Anzahl Gläser in Ihrer Weinglas-Auswahl. Hier gibt es unterschiedliche Ansätze: Sie können über zehn unterschiedliche Weingläser einkaufen. Dann werden Sie sicher allen Traubensorten gerecht.
Für Zuhause sind so viele unterschiedliche Weingläser häufig nur Staubfänger in unterschiedlichen Formen und Grössen. Praktikabler, aber immer noch ambitioniert, sind fünf unterschiedliche Weingläser.
Mit fünf Gläsern haben Sie zwei unterschiedliche Gläser für Rotweine, zwei unterschiedliche Gläser für Weissweine und ein Schaumweinglas. Je nach Weinkarte in Ihrem Restaurant oder Ihren privaten Ambitionen sind fünf Gläser eine gute Variante.
Häufiger sind aber drei unterschiedliche Gläser (ein Rotwein-, ein Weisswein- und ein Schaumweinglas) oder sogar nur ein gutes Standardglas. Je nach Weinvorlieben oder -angebot können Sie sich für Ihre richtige Anzahl Weingläser entscheiden.
1. Rotweingläser
Rotweine benötigen in der Regel mehr Kontakt mit Sauerstoff, um ihre komplexen Aromen
freizusetzen und Tannine zu mildern. Rotweingläser sind daher größer und bauchiger als
Weißweingläser.
2. Weißweingläser
Weißweine sollen oft kühl getrunken werden, und ihre Aromen sind meist zarter und
flüchtiger als die von Rotweinen. Die Gläser sind daher kleiner und schlanker, um die
Temperatur länger zu halten und die feineren Aromen zu konzentrieren.
3. Schaumweingläser (Sekt/Champagner)
Hier steht die Bewahrung der Kohlensäure und die optische Präsentation der Perlage
(Bläschen) im Vordergrund.
4. Spezial- und Universalgläser
Universalglas
Ein Kompromiss aus Rot- und Weißweinglas.
Mittlere Größe, guter Bauch mit Verjüngung.
Für Weintrinker, die nicht für jede Rebsorte ein eigenes Glas besitzen möchten. Geeignet für fast alle Weinarten (Rot, Weiß, Rosé).
Süßweinglas
Sehr klein, oft tulpenförmig. | Für konzentrierte Süßweine (z. B. Portwein,
Sherry, Eiswein). Die kleine Füllmenge ist der Intensität des Weins angepasst.
Typischer Aufbau einer klassischen Weinglasform
Die meisten Gläser (außer stiellosen Tumblern) haben die klassische Form Fuß – Stiel – Kelch (oder Kuppa) – Kamin – Glasrand. Die meisten dieser Bezeichnungen erklären sich von selbst, der Kamin bezeichnet den oberen Bereich des Glases, welcher meist oberhalb der Weinoberfläche liegt, für den Aufstieg der Aromen aber sehr relevant ist. Ein gutes Weinglas ermöglicht eine optimale Aromaentfaltung, führt die Duftnoten perfekt zur Nase und lässt den Wein an den Stellen auf die Zunge treffen, die optimal zum Erfahren der Grundgeschmäcker süß, sauer, salzig und bitter, sowie der speziellen Aromen, Tannine und Mineralität des Weines sind. Temperatur und Viskosität werden optimal übermittelt.
- Der Fuß sorgt für einen sicheren Stand.
- Der Stiel des Weinglases vermeidet, dass die Weintemperatur durch Berührung mit den Fingern oder der Hand beeinflusst wird.
- Der größte Unterschied bei den verschiedenen Weinglas-Typen liegt im Kelch. Manche Gläser sind besonders schlank, andere extrem bauchig oder tulpenförmig. Breite Kelche sorgen dafür, dass der Wein eine große Oberfläche im Glas und somit mehr Kontakt zu Sauerstoff bekommt.
- Als Kamin wird das Stück, wo sich das Glas vom Bauch nach oben hin zum Glasrand verjüngt bezeichnet. Je ausgeprägter und länger der Kamin ist, desto intensiver werden die Fruchtaromen des Weins wahrgenommen.
- Der Glasrand ist der Abschluss des Glases und sein Radius als auch die Glasstärke sind ausschlaggebend dafür, wo und mit welcher Intensität der Wein beim Trinken auf die Zunge und deren Geschmackszonen trifft.
Unterschied zwischen Rotweinglas und Weißweinglas
Rotweingläser sind an der bauchigen Form zu erkennen. Kelch und Kamin sind sehr voluminös und deutlich größer als bei Weißweingläsern. Grund dafür ist, dass Rotwein ausreichend Sauerstoff braucht, um seine Aromen bestmöglich entfalten zu können. Bauchige Gläser unterstützen durch die größere Oberfläche genau diesen Prozess.
Weißweingläser sind insgesamt etwas schmäler als Rotweingläser und haben weniger Volumen, da die Belüftung für den Genuss nicht essenziell ist. Außerdem ist der Kelch deutlich kleiner und mehr in die Länge gezogen, um ein zu schnelles Entweichen der Aromen zu vermeiden. Für Weißwein ist es wichtiger, dass er kühl gelagert und getrunken wird. Der Stiel am Glas ist deshalb meist länger als an Rotweingläsern. Er sollte auch unbedingt zum Anheben genutzt werden, damit die Weintemperatur durch die Handwärme nicht beeinflusst wird.